Anästhesie und Teleanästhesie
Anästhesie ist das pharmakologische Herbeiführen der Wahrnehmungslosigkeit und einer Immobilisation. Während dem Ausschalten der Wahrnehmung werden auch weitere physiologische Funktionen des Körpers ausgeschalten. Je nach eingesetztem Medikament und Tierart, in der es angewandt wird, sind dies unterschiedliche Funktionen. Es ist deshalb wichtig, in jeder Tierart das angemessene Mittel zu verwenden.
Angepasste Technik
Idealerweise würde in den meisten Fällen eine Inhalationsnarkose verwendet, weil diese sehr gut regulierbar ist. Leider ist dies in vielen Fällen nicht möglich, da sich die Patienten nur ungern eine Maske vor das Gesicht setzen lassen und das Anästhesiegerät nur bedingt mobil ist. Die meisten Wildtiere in Gefangenschaft werden deshalb mit einer Teleanästhesie immobilisiert. Hierbei wird eine Mischung von Narkosemitteln in einem Pfeil aus einem Blasrohr oder einem Luftdruckgewehr geschossen.
Monitoring
Während einer Anästhesie ist es wichtig, die möglichen Probleme zu kennen und gegebenenfalls rasch eingreifen zu können. Dazu wird ein Monitoringprotokoll verwendet bei dem die Herz- und Atemfrequenz, die kapilläre Füllungszeit und die Sauerstoffsättigung im Blut überwacht werden. Um im Falle einer Operation eine möglichst gute Schmerzausschaltung zu gewährleisten, werden auch einige Reflexe überprüft.
Zusatzmedikation
Vor einer Anästhesie können zusätzliche Beruhigungsmittel verabreicht werden, die die Wirkung der Narkose potenzieren. Für eine Operation werden ausserdem Schmerzmittel gegeben.
Grundsatz
Ziel meiner Arbeit ist es, den Einsatz von Anästhesie wenn möglich zu vermeiden und jeden Eingriff so zu gestalten, dass dem Tier möglichst wenig Schmerz, physischer und psychischer Schaden beigefügt wird.
